Marco Bargel schießt uns im Elfmeterschießen ins Glück!

Was war denn da vergangenen Sonntag in Kirchberg los? Ein Relegationsspiel gegen den FV Sulzbach, das an Spannung kaum zu übertreffen ist! Alle Impressionen, Berichte und Bilder sowie ein Video findet ihr hier.

Bericht aus FuPa BKZ / Uwe Flegel

„Erst geht’s zurück nach Oberbrüden, dann feiern wir auf dem Backnanger Straßenfest weiter.“ Stefan Schaffroth war zwar geschafft, doch Oberbrüdens Fußball-Abteilungsleiter war nach dem 6:4 nach Elfmeterschießen im Relegationsspiel um den Verbleib in der Kreisliga A2 gegen Kreisliga-B-Vizemeister FV Sulzbach nicht so kaputt, dass er die anfängliche Feier-Reihenfolge nicht auf die Reihe bekommen hätte.

Zumal die Auenwalder wie der Kontrahent aus dem Murrtal vor 900 Zuschauern in Kirchberg mächtig schwitzen mussten und die Körper dringend Nachschub an Flüssigkeits benötigten. Schließlich hatte es 120 Minuten Fußball inklusive einer Verlängerung und ein sich dem 2:2 anschließendes Elfmeterschießen gebraucht, bis der TSV Oberbrüden jubeln durfte. Nachdem bei den vorlegenden Sulzbachern Manuel Schiffer und Özcan Unutkan getroffen, Daniel Stanimirovic und Feyyaz Benzetti aber gescheitert waren, schoss Marco Bargel mit seinem Strafstoß den Kreisliga-A-Vertreter, für den zuvor Roman Röhm, Oliver Koretz und Felix Kaiser getroffen hatte. Allerdings war Sulzbachs Schlussmann Daniel Bogner sowohl bei Röhms wie bei Bargels Elfmeter mit der Hand dran, ehe der Ball doch über die Linie kullerte. „Pech“, kommentierte der Torwart später, während Oberbrüdens Schaffroth von „Glück“ sprach, „dass du in einem Elfmeterschießen einfach brauchst.“

Das Glück strapazierten die Auenwalder in Kirchberg allerdings schon ein wenig arg. Denn sieh hatten schon 0:2 zurück gelegen und eigentlich hatte nicht mehr viel darauf hingedeutet, dass die Sulzbacher Elf am Ende feiern darf. Der sichtlich erleichterte TSV-Trainer Marc Liebig gestand dann auch ein: „Erst nach knapp 70 Minuten haben wir das gebracht, was uns in der Rückrunde ausgezeichnet hat.“ Eine Rückrunde, mit der die Auenwalder ihr Konto von mageren 8 Punkten auf 34 Zähler augestockt und sich in die Relegation gerettet hatten.

Trotzdem sah es nun in dem entscheidenden Duell lange nicht gut aus für die Auewnalder. Denn Ex-Landesliga-Stürmer Aljoscha Schäffner hatte Sulzbach in der elften Minute mit 1:0 in Führung gebracht und Feyyaz Benzetti hatte nach gut einer Stunde auf 2:0 erhöht. Zwischendurch war Manuel Schiffer in der 30. Minute mit einem Foulelfmeter, den Shkodran Prushi an Aljoscha Schäffner verursacht hatte, gar noch am gut reagierenden Maximilian Fuchslocher gescheitert und Sulzbachs altgedienter Funktionär Max Mauser hatte geunkt: „Wenn sich das mal nicht rächt.“

Auf der anderen Seite war Marco Bargel gleich zweimal am starken FVS-Schlussmann Daniel Bogner gescheitert. Als der Mann, der im Hauptberuf Bürgermeister in Weissach ist, nebenbei in Sulzbach das Tor hütet und am Sonntag seinen 29. Geburtstag feierte, dann auch in der 66. Minute gegen den alleine auf ihn zulaufenden Lukas Zanker rettete, schien Oberbrüden raus. Dann passierte das, was FVS-Coach Markus Seibert später so beurteilte: „Wenn man 2:0 führt und das Spiel trotzdem nicht heim bringt, dann fehlt es vielleicht an der Konsequenz.“ Für Oberbrüdens Schaffroth war es „unsere tolle Moral, dank der wir zurückgekommen sind“. Und Sulzbachs Torwart Bogner sagte nur: „So ist Fußball eben.“
Das 1:2 von Zanker in der 69. Minute weckte jedenfalls die Lebensgeister der Auenwalder wieder. Zwar ließ Marco Bargel nur 120 Sekunden eine Riesenchance aus, als er das Leder aus sechs Metern an die Latte des leeren Tores setzte, doch weitere vier Minuten später glich Oliver Koretz zum 2:2 aus. Das bedeutete eine Verlängerung.

In der hatte ging offensiv zunächst einmal auf beiden Seiten wenig, dann setzte Benzetti für Sulzbach einen Kopfball knapp daneben (114.). Bei Oberbrüden war Philipp Gröger zu unentschlossen (116.), schob Florian Vogt die Kugel knapp vorbei (117.) und scheiterte Bargel in der Nachspielzeit aus zwölf Metern an Daniel Bogner. Also musste das Elfmeterschießen entscheiden und in dem hatten die Auenwalder einfach die besseren Nerven.